Seit Monaten liefen schon die Vorbereitungen für das Bierfest auf dem von einem Wäldchen umgebenen Festplatz – sowohl in Kißlegg als auch in Le Pouliguen. Das dort mit der Partnerschaft betraute Komitee hatte schon lange die Werbetrommel gerührt, die Lokalzeitung ein „Oktoberfest“ am Atlantik angekündigt. So fanden bereits mittags bretonische Spezialitäten, wie Crêpes oder Austern, sowie vor allem die 900 „Roten“ vom Grill und das Kristallweizen aus Kißlegg reißenden Absatz.
Aber was wäre so ein Fest ohne Musik? Diesmal hatte sich die Musikkapelle Leupolz angeboten, für die passende Stimmung zu sorgen. Für die rund 40 Musiker ein echter Härtetest: in zwei Schichten galt es insgesamt acht Stunden lang zu spielen. Den Beginn machten eher klassischen Stücke, Märsche und Filmmusik. Je später der Abend, desto rockiger wurden die Klänge. Das Publikum tanzte zu bekannten Disco-Krachern und sang am Ende zum Beatles-Song „Hey Jude“ begeistert mit.
Damit nicht genug ließ das gute Wetter diesmal den musikalischen Umzug vom Rathaus über die Uferpromenade zu einem beliebten Platz zu. Ungläubiges Staunen bei vielen Badegästen, die spontan alles liegen ließen, die Kameras zückten und hintendrein liefen. Der viel beklatschte Höhepunkt: die Musiker enterten das nostalgische Karussell und spielten auf sich bewegenden Schaukelpferden, Motorrädern oder Gondeln. Ebenso viel Aufsehen erzielten tags drauf die drei Alphornbläser mit ihren spontanen Auftritten an verschiedenen Stellen.
